Platzhalter.jpg

Wie Alles begann

Ein Vierteljahrhundert ist weltgeschichtlich gesehen nicht mal ein Staubteilchen. Doch im Leben eines Vereins ein bedeutender Zeitraum.

Versetzen wir uns in das Jahr 1990. Es ist die Wendezeit. Eine Wendezeit nicht nur von Menschen sondern auch von politischen Systemen. Die Umstellung von der sozialistischen Planwirtschaft zur sozialen Marktwirtschaft war eine Kulturwende. Jeder Bürger, vom Kleinkind bis zum älteren Menschen musste sich auf die neuen Verhältnisse einstellen.

Neben vielen Veränderungen erlangte auch das Mietrecht eine neue und höhere Bedeutung im Leben der Menschen, was viele Fragen aufwarf. Der aus diesem Grunde im Frühjahr 1990 gegründete Mieterbund der DDR schloss sich im Oktober 1990 dem Deutschen Mieterbund an. Die Mieterorganisation wurde in der Folge auch in Ostdeutschland mit umfangreicher Unterstützung der westdeutschen Mietervereine wieder aufgebaut.

Im Juli 1990 gründete sich der Deutsche Mieterbund des Landes Brandenburg. Zu dieser Zeit suchte Karl Grottke aus der Stadtpromenade 11 in Cottbus nach interessierten Menschen, um wieder einen Mieterbund auch in Cottbus zu gründen, der schon in den Jahren 1920 bis 1944 existierte.

Am 1. November 1990 war es dann so weit. Der Deutsche Mieterbund Cottbus u. U. e.V. wurde im Klubraum für Mieter in der Stadtpromenade 11 gegründet. Die ersten Vorstandsmitglieder waren Kerstin Kircheis, Michael Kreußlein und Thorsten Helbig. Sie wurden ohne Gegenstimmen und Enthaltungen gewählt. Der Ort der Vereinsgründung war auch in den ersten Monaten der Geschäfts- und Beratungsraum des neuen Vereins. Doch das sollte nicht so bleiben. Die Suche nach Geschäfts- und Beratungsräumen wurden zu einer Odyssee. So waren die Räume einmal zu klein, einmal zu groß, dann zu teuer und zuletzt wurden sie vom neuen Vermieter beansprucht. Mit dem Einzug in die Berliner Straße gelangte die Suche in ein ruhiges Fahrwasser und letztlich zur Heimat des Vereins.

Höhepunkte des Vereinslebens waren zunächst die jährlich, immer gut besuchten Mitgliederversammlungen sowie die alle vier Jahre stattfindenden Wahlen des Vorstandes. Bemerkens- und dankenswert ist die Tatsache, dass Kerstin Kircheis seit Vereinsgründung den Vorsitz ausübt. Weitere Höhepunkte waren die Tage der offenen Tür, wo allen Bürgern die Möglichkeit gegeben wurde, sich über die Arbeit des Vereins kundig zu machen und Kurzauskünfte zu erhalten. Im Jahre 2002 erfolgte die Fusion des Mieterbundes Cottbus mit dem Mieterbund Guben.

Bei all den Tätigkeiten des Mieterbundes Cottbus-Guben standen immer die Worte unseres ehemaligen Ministerpräsidenten Dr. Manfred Stolpe aus seiner Grußadresse vom 15. Oktober 1991 im Mittelpunkt: „Ich danke Ihnen recht herzlich, dass Sie als Vertreter des Mieterbundes den Mietern in dieser völlig neuen Situation zur Seite stehen, Hilfestellung geben und Rechtsschutz gewähren. Diesen Dank verbinde ich jedoch auch mit einer Bitte an Sie als Organisation der Mieter. Treten Sie weiterhin dafür ein, dass nicht Konfrontation zwischen Vermieter und Mietern die Beziehungen im Alltag prägen! Helfen Sie mit, dass in guter kooperativer Zusammenarbeit gemeinsame Wege gefunden werden, für alle Beteiligten sozial verträgliche Lösungen zu finden!“